Archiv von September, 2025

Pfadfinder auf italienisch: La Dolce Vita pur

Erschienen am 16. September 2025

Der Begriff „La Dolce Vita“ verbindet man mit dem italienischen Lebensgefühl von Sonne, gutem
Essen, Freundschaft und Kunst – all dies war in unserem diesjährigen Sommerlager geboten. Doch
nun erstmal zum Anfang der Geschichte: vom 01.08.2025 bis 16.08.2025 verbrachten wir 16
unvergessliche Tage in Nettuno, einer wunderschönen Stadt an der Westküste Italiens. Mit über 40
Pfadfinder*innen unseres Stammes machten wir uns auf dem Weg, um gemeinsam ein Lager
aufzubauen, neue Freundschaften zu knüpfen und die italienische Kultur hautnah zu erleben. Schon
bei der Abfahrt war die Aufregung ergreifend spürbar: 16 Tage rund 1000 Kilometer entfernt von zu
Hause, aber umgeben von bekannten Gesichtern und der Aussicht auf Sonne, Strand und jede Menge
Abenteuer. Was wir alles erlebt haben? Hier ein Rückblick.

Anreise und erster Eindruck

Am 01.08.2025 trafen wir uns pünktlich um 16 Uhr in Puchheim, um von dort aus zum Münchner
Hauptbahnhof zu fahren, denn dort fuhr der Nachtzug in Richtung Rom ab. Die Zugerfahrung war
etwas Neues für uns alle, da wir meist mit dem Bus ins Sommerlager fahren. Die Fahrt war lang, aber
voller Vorfreude: es wurden Karten gespielt und die ersten Pläne für die kommenden Tage
geschmiedet. In Rom angekommen mussten wir nochmal umsteigen und mit der italienischen
Regionalbahn nach Padiglione fahren. Dort angekommen, schlug uns sofort der warme Wind
entgegen und man war direkt im Urlaubsfeeling. Der Zeltplatz lag etwa 20 Gehminuten vom Bahnhof
entfernt und war mit einer großen Wiese, schattigen Bäumen und einem riesigen Bauernhof
rundherum umgeben. Mit vereinten Kräften bauten wir unsere Zelte auf und richteten uns ein. Am
Abend brannte schon das erste Lagerfeuer und beim gemeinsamen Singen und Gelächter fühlten wir
uns angekommen.

Lagerleben: Zwischen Sonne und Lagerfeuer

Die Tage im Sommerlager hatten ihren eigenen Rhythmus:
• Morgens: aufstehen, Bannerrunde und gemeinsames Frühstück
• Vormittags/nachmittags: Workshops, Spiele oder Ausflüge
• Abends: Bannerrunde, gemeinsames Abendessen und Lagerfeuer

Ein besonderes Highlight war das Festessen, das jährlich stattfindet. Hierbei kocht unser
hervorragendes Küchenteam ein Drei-Gänge-Menü mit den Spezialitäten des Landes, indem wir
unser Lager haben. Dadurch, dass wir dieses Jahr in Italien waren, war das Festessen besonders
abwechslungsreich und einzigartig. Von Bruschetta, Tomate-Mozzarella und diverses eingelegtes
Gemüse als Vorspeise, bis hin zu Risotto, Saltimbocca und Ochsenschwanzragout als Hauptgang war
alles dabei. Als Nachtisch wurden wir mit selbstgemachtem Tiramisu und Panna Cotta verwöhnt.

Ein weiteres Highlight war der Versprechensabend, welcher ein zentraler Bestandteil der
Pfadfindertradition ist. Es markiert den Moment, in dem jemand bewusst entscheidet, nach Werten
der Pfadfinderbewegung zu leben. Hierbei hatten alle, die noch kein Versprechen in ihrer Stufe
gemacht haben, die Chance dazu, feierlich in ihrer Gruppe aufgenommen zu werden. Nach dem
Versprechen versammelten wir uns alle am Lagerfeuer, gratulierten den Leuten, die ein Versprechen
gemacht haben, sangen Lieder und tranken leckeren Punsch.

Abenteuer und Ausflüge

Kein Sommerlager ohne spannende Ausflüge! An den Gruppentagen wurden die verschiedensten
Aktivitäten unternommen. Die Wölflinge blieben einen Tag am Platz und pflanzten neue Bäume,
während sie am anderen Tag in Nettuno Pizza essen und am Strand waren. Die Jupfis machten die
Städte Anzio und Nettuno sowie deren Strände unsicher. Für die Rover ging es für einen Tag nach
Rom, dort bewunderten sie das Kolosseum und ließen sich vom Flair der ewigen Stadt verzaubern.
Für jede Gruppe gab es einen Besuch in einer Gelateria – das Eis war himmlisch.

Natürlich erlebten wir auch gemeinsame Abenteuer, wie unseren alljährlichen Postenlauf.
Angefangen mit einem Nachtspiel als Ablenkung, saßen plötzlich Bowser, Mario, Luigi und Peach von
Super Mario am Lagerfeuer und Bowser forderte sie heraus, wer nun der bessere bei Mario Party ist.
Die Herausforderung wurde angenommen und es folgten zwei ereignisreiche Tage Postenlauf. In der
morgendlichen Bannerrunde hatten wir besondere Charaktere, wie beispielsweise Wario, Waluigi,
Rosalina und Bowser Junior zu Gast, die die Gruppeneinteilung machten. Danach folgte zwei Tage ein
ereignisreicher Postenlauf, bei denen die Gruppen mittels Minispielen Geld verdienen konnten, um
sich Sterne oder Items für das große Mario Kart Rennen, welches am dritten Tag des Postenlaufs
stattfand, zu kaufen. Das Team, das die meisten Sterne hatte, hat gewonnen und durfte sich beim
Festessen als erstes anstellen. Am Tag des Mario Kart Rennens wurden vormittags reichlich Ideen
gesammelt und jede Gruppe hat ihre eigene Seifenkiste zusammengebastelt. Gegen Nachmittag fand
das große Rennen statt, in dem es pro Stufe je einen Läufer gab und die Strecke wurde von Stufe bis
Stufe durch Hindernisse etc. anspruchsvoller. Letztendlich hat das Team Mario und Luigi gewonnen,
die mit einem eigenen Gedicht, Spruch und Geheimschlag punkten konnten.

Herausforderungen & Gemeinschaft

Natürlich lief nicht immer alles glatt: die hohe Temperatur, das Kochen dauerte länger, eine
Seitenplane vom Zelt fehlte oder die Speditionsfirma für den Mattransport hat sich dazu
entschieden, unter anderem nicht mehr nach Italien zu fahren. Doch genau das macht ein
Pfadfinderlager aus – gemeinsam Lösungen finden, zusammenhalten und lachen, selbst wenn mal
etwas schiefläuft. Diese Herausforderungen haben uns noch enger zusammengeschweißt, jeder half
jedem und am Ende wurde klar: Wir sind ein starkes Team.

Gruppenfoto vor dem Bannerturm

Abbau und Heimreise

Die letzten Tage waren geprägt von einer Mischung aus Abschiedsschmerz und Vorfreude auf
Zuhause. Auch am Tag des Abbaus halfen alle mit und wir waren schnell fertig. Am Freitag, den
15.08.2025 war der Abreisetag. Zunächst fuhren wir von Padiglione nach Rom und dort gab es erneut
ein kleines Highlight: es gab italienische Pizza fürs Mittagessen, während der Wartezeit für den Zug
nach München. Mit vollem Magen stiegen wir in den Nachtzug zurück nach München, von dort aus
ging es mit der S-Bahn nach Puchheim und wir kamen alle heil und erschöpft zu Hause an.
Trotz der Erschöpfung freuen wir uns schon jetzt auf das nächste Sommerlager – egal, wohin es uns
dann verschlägt. Denn eines ist sicher: Mit so einer Gemeinschaft wird jedes Ziel ein Abenteuer.